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WIRKUNGSZIEL

Steigerung des Digitalisierungsgrades zum Nutzen für die Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung

Steigerung des Digitalisierungsgrades zum Nutzen für die Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung

Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Zuständigkeit
Status Ziel-Erreichungsgrad

Bereitstellung aktueller und flächendeckender Geobasisdaten für das gesamte Bundesgebiet und Abgabe in elektronischen Abgabesystemen gemäß den Anforderungen des E-Government und der EU.

Nutzung digitaler Werkzeuge zur Objektsicherheitsprüfung auf Grundlage von neu zu errichtenden digitalen Gebäudemodellen und Datenserver, für eine verbesserte Kostenabrechnung. Erarbeitung von Referenzmodellen zur digitalen Baubestandserfassung und digitale Dokumentation des kulturellen Erbes.

Präsentation des kulturellen Erbes und der historischen Bauten zur Steigerung der Besucher/innen und der öffentlichen Wahrnehmung. Organisation von Ausstellungen und Investitionen in die Betriebe Bundesbad Alte Donau und Schauräume Hofburg Innsbruck. Darstellung und Optimierung der Wegeführung durch digitale Unterstützung.

Schaffung einer neuen Bürger/innen- und Unternehmensplattform als zentrales digitales Angebot - oesterreich.gv.at. Integrierung der bestehenden Portale (HELP.gv, USP, RIS und andere relevante Portale) in die neue zentrale Plattform für Verwaltungsangelegenheiten. Schaffung mobiler Zugänge und Verwendung neuer Technologien (z.B. Bot, Sprachsteuerung, intelligente Suche) zur Vereinfachung der Nutzung.

Online-Verfügbarkeit der „10 wichtigsten Behördengänge“ für Bürger/innen und Angebot sowohl über eine WebAnwendung, als auch über mobile Endgeräte. Umsetzung von Verwaltungsprozessen schrittweise im Sinne von one-/no-Stop Verfahren mit den verantwortlichen Stellen. Damit reduziert sich der Behördenkontakt der Bürger/innen in einer Lebenslage.

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Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die COVID-19 Pandemie hat die Geschwindigkeit der digitalen Transformation in sämtlichen Bereichen erhöht. Die bewährten heimischen Werkzeuge (z. B.: Handy-Signatur) und zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, digitale Kompetenzen und E-Commerce haben die drastischen Auswirkungen etwas abfedern können. So konnten viele Unternehmen durch den Online-Handel vollständige Umsatzeinbußen verhindern sowie wichtige Amtswege sicher und ortsungebunden über das Internet erledigt werden.

Aufgrund der COVID-19 Pandemie und den von der Bundesregierung erlassenen Regelungen zur Eindämmung der Infektionszahlen erhöhte sich das Risiko der Verschärfung eines „digitalen gaps“, da Personengruppen ohne digitale Basis-Skills die digitalen Kanäle als Kompensation physischer Kontakte nicht oder kaum nutzen konnten. Andererseits wurden die Phasen der Lockdowns von Personen mit vorhandenen e-Skills zum Teil intensiv für den weiteren Auf- bzw. Ausbau der eigenen digitalen Kompetenzen genutzt.

Für die vom BMDW bereitgestellten Plattformen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen konnten die Zugriffszahlen im Jahr 2020, teilweise auch aufgrund der COVID-19 Pandemie und aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung für Unternehmen zur Teilnahme an der elektronischen Zustellung, stark gesteigert werden. Die Arbeiten an den bereits begonnenen Maßnahmen wurden vorangetrieben, allerdings hat sich der Fortschritt wegen Prioritätsverschiebungen bedingt durch die COVID-19 Pandemie teilweise verzögert.

Die Plattform oesterreich.gv.at hat sich erfolgreich als zentrale Informationsseite der Bundesregierung positioniert. Die Informationsbereitstellung der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie auf der Plattform oesterreich.gv.at und die begleitende Bewerbung in diversen Medien bewirkte eine starke Steigerung der Zugriffszahlen. Aktuell stehen auf der Plattform oesterreich.gv.at folgende 4 Online-Verfahren via App und Web zur Verfügung: Anmeldung Hauptwohnsitz; Digitaler Babypoint; Erinnerungsservice bei Ablauf von Reisepass und/oder Personalausweis; Beantragung einer Wahlkarte. Aufgrund der COVID-19 Pandemie und politischen Prioritätsverschiebungen konnten keine weiteren Behördenwege in Betrieb genommen werden. Zusätzlich zu den bestehenden Behördenwegen konnten das Anmeldeservice, welches via App und Web als Pilot anderen öffentlichen Stellen zur Verfügung steht und das Push-Service via App am Smartphone als erste Plattformservices konzipiert werden. Die Benutzerfreundlichkeit der bereits umgesetzten Behördenwege und Services für Bürgerinnen und Bürger konnte dennoch wesentlich verbessert und ausgebaut werden. Weitere Behördenwege, wie der digitale Führerschein und die Anmeldung zur Eheschließung, sind bereits in Analyse und Konzeption. Zusätzlich wurde der Informationsbereich vor allem aufgrund von Anforderungen aus der Single-Digital-Gateway-Verordnung und der COVID-19 Pandemie erweitert. Darüber hinaus wurden Mobile Zugänge des elektronischen Identitätsnachweises (E-ID) für Mobilgeräte im Pilotbetrieb zur Verfügung gestellt.

Das Unternehmensserviceportal (USP) verzeichnete im Jahr 2020 den stärksten jährlichen Anstieg an Neuregistrierungen seit seinem Bestehen. Grund dafür ist vor allem die seit 1.1.2020 bestehende gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen zur Teilnahme an der elektronischen Zustellung. Darüber hinaus wurde das Angebot des USP für Unternehmen um viele weitere Services und Funktionalitäten ergänzt, allen voran die elektronische Gründung in Vertretung für Wirtschaftstreuhänder, die Möglichkeit am USP Vollmachten zwischen Unternehmen zu vergeben oder über 10 neue angebundene behördliche Verfahren zur Nutzung per Single Sign-On. Die Anzahl an elektronischen Gründungen stieg im Jahr 2020 verglichen mit dem Vorjahr um über 20 %. Im Zuge von „Once Only“ wurde die erste Ausbaustufe der Datenlandkarte erstellt und mit den unternehmensbezogenen Informationsverpflichtungen (IVPs) des BMDW befüllt. Mit Ende 2021 wird eine bundesweit zur Verfügung stehende Informationsverpflichtungsdatenbank (IVDB) verfügbar sein. Ebenfalls am Unternehmensserviceportal steht der Register- und Systemverbund für weitere Registeranbindungen und die Nutzung von Behörden als Data Consumer zur Verfügung, sodass zukünftig mit wenigen Registeranbindungen mehrere UseCases effizient umgesetzt werden können.

Aufgrund der COVID-19 Pandemie war es nicht möglich, das auf dem DigComp-Kompetenzmodell basierende Zertifizierungssystem mittels Präsenzdurchführung der Zertifikatsprüfung zu erproben. Daher konnten 2020 auch keine Präsenzkurse für die Zielgruppen Seniorinnen und Senioren sowie Berufstätige durchgeführt werden. Allerdings wurde als Alternativangebot eine Serie von Lernvideos „Smartphone-ABC“ umgesetzt. Diese haben sich zwischenzeitlich als so nachgefragt herausgestellt, dass im Mai 2021 eine Staffel 2 mit weiteren fünf Kapiteln, mit vertiefenden Themen zur Smartphone-Nutzung, online gegangen ist. Für die Zielgruppe der jugendlichen Berufseinsteiger wurde der Youth Hackathon 2020 auf einen reinen Online-Workshop umgestellt und konnte somit 1.200 Kinder, Jugendliche, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrlinge zwischen 7 und 18 Jahren erreichen, die insgesamt 219 Spiele und 121 Apps für den f4i Youth Hackathon Award 2020 eingereicht haben. Trotz der COVID-19 Pandemie sind kontinuierlich Selbsterklärungen zur Zuordnung von Ausbildungsformaten von Anbietern eingereicht worden. Mit einem im DigComp 2.2 AT erfolgreich zugeordneten Ausbildungsformat kann sich ein Kursteilnehmender orientieren, welche Kompetenzbereiche und -stufen durch die Lerninhalte abgedeckt werden. Von einer Entwicklung einer Version DigComp 2.3 wurde vorerst Abstand genommen, um die Anschlussfähigkeit zum Europäischen DigComp-Framework nicht zu beeinträchtigen. Das österreichische Know-How und die Erfahrungen mit dem DigComp 2.2 AT werden daher derzeit auf die EU-Ebene zurückgespielt. Erst wenn eine stabile Basis des EK-Frameworks in der Version 2.2 vorhanden ist, wird es zweckmäßig sein an der DigComp AT Version 2.3 zu arbeiten.

Der Digital Economy und Society Index (DESI) der Europäischen Kommission stellt das zentrale Messinstrument für den Digitalisierungsgrad und -fortschritt der EU-Mitgliedstaaten dar.
Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Fortschritt der Digitalisierung in den EU-Mitgliedstaaten werden durch den DESI 2021 in einigen Bereichen erstmals aufgezeigt werden. Zusätzlich zu den Ergebnissen in den bestehenden fünf Messdimensionen fließen 2021 mit dem nationalen Aufbau- und Resilienzplan und einer im April durchgeführten Erhebung der Europäischen Kommission (EK) weitere – die Pandemie betreffende – Bewertungskriterien in das Länderranking ein. Die Publikation des DESI 2021 hat sich aufgrund dieser Änderungen auf Herbst 2021 verschoben.

Beim Digital Economy und Society Index (DESI) haben sich für das Jahr 2020 die Anzahl und die Gewichtung der Indikatoren im Vergleich zum Vorjahr geändert. In diesem Zusammenhang führt die Europäische Kommission die Berechnung bezüglich der Platzierungen auf Basis der neuen Zusammenstellung und Gewichtung der Indikatoren rückwirkend (für 2019 und 2018) durch. Auch wenn sich die Indikatoren ständig ändern und Vergleiche zu den Vorjahren nicht aussagekräftig sind, stellt der DESI dennoch eine wichtige Orientierungshilfe dar. Für das Jahr 2020 nimmt Österreich Platz 13 ein und konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern (die Rückrechnung der Platzierungen für 2019 und 2018 erfolgte unter Verwendung der aktuellen Indikatoren aus 2020). Österreich hat sich im DESI 2020 in sämtlichen Messdimensionen zwar verbessert, wurde jedoch aufgrund größerer Fortschritte der Vergleichsländer in einigen Bereichen von diesen überholt. In der Messdimension „5 – Digitale öffentliche Dienste“ (e-Government und open data) verbessert sich Österreich 2020 von Platz 10 auf Platz 8. Ebenfalls eine Verbesserung gab es in der Dimension „4 – Integration digitaler Technologien“, in der sich Österreich im DESI 2020 von Platz 19 auf Platz 17 verbessern konnte. In der Dimension „Humankapital“ erreicht Österreich 2020 mit dem 9. Platz ebenfalls ein respektables Ergebnis. Dies ist besonders erfreulich, da die Fähigkeiten und Kenntnisse der Menschen in einem Land entscheidend sind für die Attraktivität und Innovationskraft eines Standortes sowie den Wohlstand der Gesellschaft.

Die Kennzahlen und gesetzten Maßnahmen dieses Wirkungsziels legen einen speziellen Fokus auf den Aufbau einer hochwertigen, verlässlichen und widerstandsfähigen – regional sowie grenzüberschreitenden – technischen Infrastruktur. Die technologische Modernisierung und Innovation unterstützt die wirtschaftliche Entwicklung und das menschliche Wohlergehen und legt dabei den Schwerpunkt auf einen erschwinglichen und gleichberechtigten Zugang für alle Menschen, unabhängig von deren Alter, Geschlecht und Behinderung oder wirtschaftlichem und sonstigem Status. Zusammen leisten diese einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der SDG-Unterziele 8.2, 9.1 und 10.2.