Das Wirkungsziel „Steigerung der Effektivität und Effizienz in der Schulorganisation und Bildungsverwaltung“ ist als Prozessziel und im größeren Kontext mit dem Bildungsreformgesetz 2017 zu betrachten und ist ein zentrales Anliegen des Ressorts. Das Wirkungsziel trägt zudem zur Erfüllung des SDG 4.4 bei, welches die Erhöhung der entsprechenden Qualifikationen einschließlich fachlicher und beruflicher Qualifikationen in den Mittelpunkt rückt sowie zur Erfüllung des SDG 4.c mit dem Ziel der Erhöhung des Angebotes an qualifizierten Lehrkräften. Das Wirkungsziel 3 konnte 2024 teilweise erreicht werden.
Im Bereich des Angebots an bedarfsgerechter, autonom am Schulstandort ausgerichteter Fort- und Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer, kam es 2021 COVID-bedingt zu einem Rückgang der schulinternen Fortbildung. Nach der Pandemie hat sich der Indikator im Schuljahr 2021/22 wieder etwas stabilisiert. Der Zielzustand wurde gegenüber 2023 gesenkt, da im Gegensatz zu den vorhergehenden Jahren Schulentwicklungsberatung nicht mehr in der Organisationsform „schulinterne Fortbildung“, sondern als eigenes Format geführt wird. Österreichweit ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, wobei aber Tirol (27,92 %), Vorarlberg (32,52 %), Oberösterreich (25,42 %) und Kärnten (24,46 %) einen hohen Wert an schulinterner Fortbildung aufweisen. Mit Bezug auf die Lehrveranstaltungen im Studienjahr 2023/24 konnten vermehrt zeit- und ortsunabhängige Online-Formate absolviert werden (6,24 %), wobei der angestrebte Zielwert von 13 % nicht erreicht werden konnte. Durch die fortschreitende Entwicklung hin zu digitalen Vermittlungsformaten sowohl synchroner und asynchroner Onlineformate als auch Computerbased-Learning/Web based Training (unbegleitetes digital unterstütztes Lernen) wird Lehrpersonen die Teilnahme an Fortbildungen vermehrt ermöglicht. Durch Initiativen des BMB, insbesondere Klasse-Job und die gesetzliche Verankerung eines neuen Quereinstiegmodells gelingt es bereits in hohem Ausmaß bedarfsgerecht Junglehrpersonen für den Lehrberuf zu gewinnen. Bedingt durch die allgemein hohe Dynamik des Arbeitsmarktes kommt es auch im Lehrpersonenbereich zu verstärkten Fluktuationen. Die genannten Initiativen des BMB zielen daher auch darauf ab, durch Attraktivierungsmaßnahmen die gewonnenen Lehrpersonen im Lehrberuf zu halten. Die gesetzten Initiativen zeigen daher bereits einen Rückgang der Fluktuation im Jahr 2024 mit einem Wert von 5,6 %.
Die Globalbudgetmaßnahme zur „Umsetzung der erweiterten Schulautonomie durch organisatorische, personelle und pädagogische Gestaltungsspielräume“, die zur Umsetzung der Bildungsreform 2017 beiträgt, wurde 2024 überwiegend erreicht. Diese beinhaltet unter anderem die seit dem Jahr 2018 mögliche Bildung von Schulclustern. Mit 61 eingerichteten Schulclustern im Schuljahr 2024/25 stieg die Anzahl der Cluster gegenüber dem Vorjahr um 4 an. Das für das Jahr 2024 in Aussicht genommene Ziel (65) wurde somit überwiegend, aber noch nicht zur Gänze erreicht. Die kontinuierliche Umsetzung des Vorhabens zur Unterstützung der allgemein bildenden Pflichtschulen durch administrative Assistenzen soll eine merkliche Entlastung der Schulleitungen und des Lehrpersonals und damit ein erheblicher Sprung in der Unterstützung der Schulen in Österreich bei gleichzeitiger Professionalisierung mit sich bringen. Das Modell der Freizeit- und Stützpädagoginnen und -pädagogen wurde seitens des BMB inhaltlich ausgearbeitet sowie erste legistische Entwürfe erstellt. Eine vollumfängliche Einigung unter Einbeziehung aller beteiligten Stakeholder konnte, bedingt primär durch das Enden der vorangehenden Legislaturperiode, noch nicht erzielt werden und daher kam es auch noch nicht zu einer gesetzlichen Verankerung der Freizeit- und Stützpädagoginnen und -pädagogen. Zur Rekrutierung von qualifiziertem Lehrpersonal wurde 2023 ein digitalisierter Rekrutierungsprozess mit „Get your Teacher“ ausgerollt. Die Optimierung der Versetzung und der Weiterverwendung kann über das 2024 neu entwickelte Tool Teachers.direct in einem medienbruchfreien Prozess von der Antragstellung durch die Lehrperson bis zur Abwicklung in der Bildungsdirektion umgesetzt werden, weshalb nun eine Pilotierung läuft.
Die Maßnahme zur verbesserten Qualitätssicherung und zum verbindlichen Qualitätsmanagement wurde überwiegend erreicht. Das Qualitätsmanagementsystem für Schulen (QMS) wird seit dem Schuljahr 2021/22 bundesweit in allen Schularten umgesetzt. Es bietet Schulleitungen, Lehrenden-Teams und Lehrenden Instrumente und Methoden, die eine systematische Schul- und Unterrichtsentwicklung unterstützen. Die vollständige Einführung aller QMS-Instrumente wird Ende des Schuljahres 2024/25 abgeschlossen. Die Umsetzung des QMS wird in den Bilanz- und Zielvereinbarungsgesprächen zwischen Schulleitung und Schulaufsicht regelmäßig überprüft. Nach Abschluss der einjährigen bundesweiten Pilotphase (Schuljahr 2021/22) ist die Ausrollung der externen Schulevaluation im Bereich der VS, MS und AHS 2023 erfolgt. Das bisher in Volksschulen, Mittelschulen und allgemeinbildende höhere Schule eingesetzte Standardverfahren der externen Evaluation wurde inhaltlich geringfügig auf Schulcluster, Sonderschulen und Polytechnische Schulen und deren organisatorische und unterrichtsbezogene Spezifika adaptiert und erfolgreich erprobt. Wie in der Bildungsreform vorgesehen, wird an einem Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling gearbeitet, Teile davon werden bereits umgesetzt. Ein Bildungsinformationssystem (BILIS) sowie eine Reportingplattform (BILIS-Reporting) wurden eingerichtet und mit Daten, die aus der Gesamtevidenz, des Personalcontrollings, der Hochschulstatistik sowie Registerdaten der Statistik Austria sowie der nationalen Kompetenzmessungen zusammengeführt werden, bespielt. Der Bildungscontrolling-Bericht, welcher Teil des Nationalen Bildungsberichts 2024 ist, gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung der Komponenten des Bildungscontrollings und über dessen Ergebnisse. Die Globalbudgetmaßnahme „Etablierung des Konzepts Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in Schulen“ setzt Maßnahmen für ein nachhaltigeres Schulsystem in Österreich. In diesem Zusammenhang werden Fortbildungen für Lehrkräfte zu den Themen Energiesprachen, Klimawandel und Energieeffizienz angeboten. Im Schuljahr 2023/24 wurden österreichweit 249 Veranstaltungen mit 4.754 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt. Ebenso wird an der Weiterentwicklung des ÖKOLOG Netzwerkes gearbeitet. Ende 2024 waren 767 formale Bildungseinrichtungen Teil dieses Netzwerkes.