Zum Menü springen Zum Inhalt springen Zum Footer springen Suchen Seite downloaden Seite teilen
Ergebnisse werden geladen. Dies kann bis zu einer Minute dauern.
WIRKUNGSZIEL

Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit gesamten Bevölkerung.

Sicherstellung der Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit der gesamten Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung von Infektionskrankheiten, chronischen und psychischen Erkrankungen sowie unter Bedachtnahme spezieller Zielgruppen (z. B. Kinder).

2024
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Zuständigkeit
Status Ziel-Erreichungsgrad

Medizinmarktaufsicht: Durch ein wirkungsorientiertes Steuerungskonzept werden Leistungen/Prozesse (Überprüfung von Laborstudien und klinischen Studien; Arzneimittelzulassungen; systematische Analyse von Nebenwirkungsmeldungen und von Risiken; Betriebsgenehmigungen und Überwachung) entlang des Lebenszyklus von Arzneimitteln, Medizin-, Blut- und Gewebeprodukten sichergestellt, um die Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit dieser medizinischen Produkte zu gewährleisten.

Etablierung eines umfassenden Surveillance Systems.

Restrukturierung grundlegender Gesetze zum Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)

Erstellung eines Begutachtungsentwurfes für ein "Seuchenrecht Neu".

Berücksichtigung von Genderaspekten im Rahmen der Arbeiten zu den Qualitätssystemen.

Mehr laden (5)

Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die aktualisierte Gesundheitsförderungsstrategie (inkl. Primärprävention) wurde im Juni 2024 von der Bundes-Zielsteuerungskommission (B-ZK) abgenommen. Die Strategie bildet ausgehend von den Gesundheitszielen Österreich, den Landesgesundheitszielen und der Zielsteuerung-Gesundheit einen gültigen Rahmen für die Stärkung von zielgerichteter und abgestimmter Gesundheitsförderung und Primärprävention mit einem umfassenden Gesundheitsbegriff in Österreich. Zentrales Ziel der Gesundheitsförderungsstrategie ist, einen Beitrag für ein längeres, selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit für alle Menschen in Österreich zu leisten.

Im Rahmen der Agenda Gesundheitsförderung wurden im Jahr 2024 in drei an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) angesiedelten Kompetenzzentren gesundheitsfördernde Maßnahmen in insgesamt 43 Projekten umgesetzt. Die Schwerpunkte lagen auf folgenden vier Bereichen, die im Einklang mit der Gesundheitsförderungsstrategie (2024) stehen:
• Psychosoziale Gesundheit
• Partizipation und soziale Teilhabe
• Gesundheitskompetenz
• Klima und Gesundheit
Die Umsetzung dieser zielgerichteten, breit abgestimmten, qualitätsgesicherten, wirksamen und effizienten Gesundheitsförderungsmaßnahmen leistet einen Beitrag für ein längeres selbstbestimmtes Leben bei guter Gesundheit für alle Menschen in Österreich, was auch dem zentralen Ziel der Gesundheitsförderungsstrategie entspricht.
Eine teilweise Abweichung von den angestrebten Zielwerten der Maßnahmen ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass zum Zeitpunkt der Planung die budgetären Mittel noch nicht abschließend feststanden, wodurch im Nachgang der Planung gewisse Adaptierungen vorgenommen werden mussten.

Ernährung als wichtige Gesundheitsdeterminante spielt auch weiterhin bei den Maßnahmen der Gesundheitsförderung eine große Rolle. Die aktualisierten Ernährungsempfehlungen bilden die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährungsweise. Bei der Aktualisierung wurden sowohl omnivore als auch vegetarische Ernährungsempfehlungen erstellt und neben Ernährungs- und Gesundheitsauswirkungen erstmals auch Umwelt- und Klimaaspekte mit einbezogen. Neben der Ernährungskompetenz hat auch ein gesundheitsförderndes Verpflegungsangebot Außer-Haus ein hohes präventives Potenzial. Dabei leistet die aktualisierte Leitlinie Schulbuffet und das begleitende Evaluierungstool einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung. Als koordinierende Stelle und zur Bündelung von Kompetenzen wurde in der AGES die Kompetenzstelle Gemeinschaftsverpflegung eingerichtet.

Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat zudem den Strategieplan für eine gesunde und nachhaltige Ernährung 2025-2030 veröffentlicht. Dieser baut auf dem Nationalen Aktionsplan Ernährung (NAP.e) und dem Bericht zum Gesundheitsziel 7 „Gesunde und nachhaltige Ernährung für alle zugänglich machen“ auf und hinterlegt dieses mit konkreten Maßnahmen auf der operativen Ebene. Es findet eine jährliche Evaluation statt.

Der Zugang zu bewährten Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in relevanten Settings und für definierte Zielgruppen wurde durch Digitalisierung der Toolbox der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) weiter verbessert. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine breitenwirksame, abgestimmte Umsetzung von Initiativen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz. Zudem wurde die Verankerung von Gesundheitskompetenz in der Zielsteuerung-Gesundheit verstärkt. Sie wird nunmehr weiterhin als eigenes Ziel, aber auch als Querschnittsmaterie in der Patientenlenkung, der Gesundheitsförderung und der E-Health mit bearbeitet. Damit sind die Systempartner des Gesundheitssystems umfassend in die Verbesserung der Gesundheitskompetenz eingebunden. Unabhängig davon werden die Arbeiten zu den ÖPGK-Schwerpunkten insbesondere in den Bereichen Gesprächsqualität und Gesundheitsinformation weitergeführt. Hier wurden auch Synergien mit der Agenda Gesundheitsförderung gefunden. Die nächste Gesundheitskompetenzerhebung ist im Rahmen des regelmäßigen Gesundheitskompetenz-Monitorings für Herbst 2025 geplant.

Im Rahmen der aktuellen Periode der Zielsteuerung-Gesundheit ist es erstmals gelungen ein eigenes Ziel zu verankern, das sich der Verbesserung der psychosozialen Versorgung auf allen Ebenen widmet. Das ist ein wichtiger und überfälliger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung, in der die psychosoziale Gesundheit nicht nur mitgemeint, sondern der Versorgung somatischer Erkrankungen gleichgestellt ist. So soll u.a. ein umfassendes Konzept zur abgestimmten psychosozialen Versorgung auf allen Ebenen erarbeitet werden sowie die Sachleistungsversorgung im Bereich der psychischen Gesundheit gestärkt werden. Die Forcierung innovativer Behandlungsformen, wie z.B. Home Treatment, soll hierbei dazu beitragen, das System zusätzlich zu entlasten.

Die Durchimpfungsraten für MMR im Jahr 2024 liegen derzeit noch nicht vor. Auf Basis der bisherigen Impfabrufe ist jedoch davon auszugehen, dass diese leicht über dem Niveau von 2023 liegen werden, der angestrebte Zielwert von 95 % jedoch weiterhin nicht erreicht wird. Im Jahr 2019 führten Masernausbrüche und eine begleitende Awareness-Kampagne zu einem deutlichen Anstieg der Masernimpfungen im kostenlosen Kinderimpfprogramm. In der Folge konnte die Durchimpfungsrate in dieser Altersgruppe in den Jahren 2021 und 2022 deutlich verbessert werden. Dies zeigt, dass gezielte Awareness-Maßnahmen auch künftig einen positiven Einfluss auf die Steigerung der Durchimpfungsraten haben könnten.

Mit 01.02.2023 wurde das kostenfreie HPV Impfangebot bis zum vollendeten 21. Lebensjahr ausgeweitet was zu einem deutlichen Mehrabruf dieser Impfung führte. Sowohl im Herbst 2023 als auch im Herbst 2024 gab es zudem eine Kampagne zur Schaffung von Awareness in Hinblick auf HPV. Die Durchimpfungsraten waren in den letzten Jahren auf zu niedrigem Niveau stabil, hier müssen weiterhin Maßnahmen getroffen werden, um die Akzeptanz der HPV-Impfungen weiter zu erhöhen.

Die MRSA-Rate ist ein Indikator für die Entwicklung der Antibiotikaresistenz. Es werden Maßnahmen entsprechend dem Nationalen Aktionsplan AMR gesetzt, um die MRSA-Rate und die Antibiotikaresistenz generell zu senken. Mit der Einführung der Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenzen lässt sich seit 2013 ein rückläufiger Trend und derzeit eine Stabilisierung erkennen, was gut ins gesamteuropäische Geschehen eingeordnet werden kann. Der vorläufige Ist-Wert für 2024 liegt bei 5,4%, im Vergleich lag die MRSA-Rate 2015 noch bei 7,5%. Die Betrachtung der Einschätzung der Resistenzentwicklung muss längerfristige Zeiträume umfassen.

Epidemiologische Surveillance ist die fortlaufende systematische Sammlung, Analyse und Bewertung von Gesundheitsdaten zum Zweck der Planung, Durchführung und Bewertung von Maßnahmen zur Krankheitsprävention und -bekämpfung. Die Etablierung bundesweiter Surveillance-Systeme ist auch eine wesentliche Maßnahme zur Pandemievorbereitung. Im Rahmen dieser Programme gewonnene Daten stellen – neben jenen, die über Fallmeldungen anzeigepflichtiger Krankheiten erhoben werden – wesentliche Entscheidungsgrundlagen für die gesundheitspolitische Steuerung im Bereich der übertragbaren Krankheiten dar. Die langfristige Sicherung und der Ausbau von Surveillance-Programmen erlaubt die laufende Auswertung relevanter Indikatoren zu Steuerung und Maßnahmensetzung und sorgt des Weiteren für im Pandemiefall bereits bereitstehende und zeitnah adaptierbare Systeme. Die für eine umfassende Surveillance – besonders im Bereich der nicht-meldepflichtigen übertragbaren respiratorischen Krankheiten – erforderlichen Systeme wurden zum Teil schon eingerichtet. Die langfristige Sicherung einer bundesweiten epidemiologischen Abwassersurveillance und die Etablierung einer Nationalen Referenzzentrale für respiratorische Viren stellen wesentliche Maßnahmen dar, die in diesem Bereich noch umzusetzen sind.

Das in Kooperation mit dem Dachverband der Sozialversicherungsträger geschaffene SARI-Dashboard sorgt für die zeitnahe Erfassung der Aufnahmen mit schweren akuten respiratorischen Infektionen in den österreichischen Krankenanstalten und gibt so Auskunft über die Krankheitslast, die z.B. durch Influenza verursacht wird. Die Daten werden sowohl als maschinenlesbare Dateien als auch in Form von interaktiven grafischen Darstellungen veröffentlicht (https://sari-dashboard.at/). Sie sollen so zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beitragen sowie zur weiteren Verwendung durch Interessierte im Sinne des Open-Data-Konzepts offen stehen.

Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie geschaffene Nationale Referenzzentrale für SARS-CoV-2-Abwassermonitoring erlaubt es – auch nach Ende der gesetzlichen Meldeverpflichtung für COVID-19 – einen Überblick über das bundesweite SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen zu behalten. Abwassermonitoring stellt eine effektive Methode dar, um das Infektionsgeschehen übertragbarer Krankheiten großflächig, nicht-invasiv, datenschutzkonform und kosteneffizient zu überwachen. Durch die laufende Publikation der Ergebnisse (https://abwassermonitoring.at/dashboard/) kann sich die interessierte Öffentlichkeit auch über die aktuelle Entwicklung der Viruslast bzw. Variantenlage im Abwasser informieren. Die Fortführung eines um zusätzliche Erreger erweiterten und langfristig gesicherten Abwassermonitoringprogramms wird angestrebt.