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WIRKUNGSZIEL

Stärkung der Position von Frauen insbesondere auch in technischen Berufen durch Schaffung geschlechterfreundlicher Rahmenbedingungen

Stärkung der Position von Frauen insbesondere auch in technischen Berufen durch Schaffung geschlechterfreundlicher Rahmenbedingungen

2022
Wirkungsziel zur Gänze erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Dem Staat kommt eine wichtige Vorbildwirkung gegenüber dem privatwirtschaftlichen Sektor zu. Neben besseren Karrierechancen für Frauen kommt dies auch der Stärkung des Wettbewerbs und somit der Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich zugute.
Der Anteil weiblicher Lehrlinge in technischen Lehrberufsgruppen ist seit 2005 kontinuierlich angestiegen (2005: 4,7 % -> 2022: 11,5 %) und auch der Anteil positiver Lehrabschlussprüfungen weiblicher Lehrlinge in technischen Lehrberufsgruppen ist auf 12,8 % im Jahr 2022 gestiegen. Ebenso hat sich der Anteil der drei am häufigsten gewählten Lehrberufe von Frauen (Einzelhandel, Friseurin (Stylistin) und Bürokauffrau) kontinuierlich verringert (2005: 50,8 % -> 2022: 36,3 %). Metalltechnik war 2022 der am sechsthäufigsten gewählte Lehrberuf von Frauen. Die Entwicklung dieser Kennzahlen zeigt, dass die Diversität bei der Lehrberufswahl von Frauen stetig – wenn auch auf geringem Niveau – im Steigen ist.

Seit 1.1.2018 gibt es auch eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote von 30 % in börsennotierten Unternehmen und Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Frauen sollen vermehrt führende Positionen in Unternehmen einnehmen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass sich die Frauenquote in Aufsichtsräten in Unternehmen, an denen der Bund mit mehr als 50 % beteiligt ist, seit ihrer Einführung im Jahr 2011 positiv entwickelt hat.
Das BMAW kann in den sechs Unternehmen, in denen es mit der Eigentümervertretung betraut ist, einen Frauenanteil von durchschnittlich 64,3 % an der Bundesquote der Aufsichtsratsgremien von Unternehmen vorweisen, an denen der Bund mit 50 % oder mehr beteiligt ist. Die im Regierungsprogramm angestrebte Frauenquote von 40 % wird damit wie im Vorjahr auch 2022 in allen sechs Unternehmen überplanmäßig erreicht. Die Frauenquote des Bundes in den betroffenen Aufsichtsräten liegt im Jahr 2022 mit einem Durchschnittswert von 50 % bereits über der Zielvorgabe. Die Abstimmung mit den anderen Ressorts erfolgt im Rahmen des MRV zum jährlichen Fortschrittsbericht über den Frauenanteil in Aufsichtsgremien der Unternehmen, an denen der Bund mit 50 % oder mehr beteiligt ist.
Das Potenzial an qualifizierten Frauen für Führungs- und Aufsichtsratspositionen ist weiter steigend und trägt damit auch zur positiven Entwicklung des Wirkungsziels bei. Genau hier setzt auch das Programm Zukunft.Frauen an, das im September 2010 als gemeinsame Initiative des BMAW, der WKO sowie der IV gestartet wurde und helfen soll den Anteil von qualifizierten Frauen in Führungspositionen zu steigern. Das Programm bietet eine gelungene Kombination aus praxisrelevantem Lernen von Fachleuten und spezifischem rechtlichen sowie wirtschaftlichen Fachwissen, das für Aufsichtsfunktionen notwendig ist, in Verbindung mit Netzwerkaufbau und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch zwischen Teilnehmerinnen und Führungspersönlichkeiten. Bis Ende 2022 haben bereits insgesamt 449 Frauen das Führungskräfteprogramm absolviert. In der Aufsichtsrätinnendatenbank, einem wesentlichen Bestandteil von Zukunft.Frauen, waren per 31.12.2022 864 Frauen registriert.
Die Initiative „Gütesiegel equalitA“ wurde im März 2020 gestartet und zeichnet Unternehmen aus, die Frauen innerbetrieblich fördern, für Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Betriebes sorgen, Frauenkarrieren fördern sowie sichtbar machen und damit die berufliche Gleichstellung beider Geschlechter unterstützen. Seit Herbst 2021 werden auch Organisationen, Organe der öffentlichen Verwaltung und Vereine ausgezeichnet. Mit dem Gütesiegel, das drei Jahre gültig ist, wird ein Zeichen für Chancengerechtigkeit, Gleichstellung sowie Fairness gesetzt und ein Gütesiegel für die Wirtschaft geschaffen. Zusätzlich wird einmal jährlich an jene Unternehmen, Organisationen, Organe der öffentlichen Verwaltung und Vereine, die bereits ein Gütesiegel erhalten haben, eine Auszeichnung in drei Kategorien für die innovativsten Maßnahmen im Bereich der innerbetrieblichen Frauenförderung an bis zu sechs Gewinnende vergeben. Im Jahr 2022 wurden 42 Gütesiegel und sechs Auszeichnungen verliehen.
Der erste Drehbuchwettbewerb „Heldinnen in Serie“, eine Initiative zur Verbesserung der Darstellung von Frauenfiguren, war ein großer Erfolg. Aus diesem Grund gab es ein Follow-up. Der Start zum zweiten Drehbuchwettbewerb „Heldinnen in Serie – next generation“ 2021/22 fand am 12.10.2021 statt und endete mit Ende März 2023. Es wurden diesmal Ideen für Serien für ein junges Zielpublikum, Familienserien für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche mit mindestens einer zentralen weiblichen Hauptfigur aus den Bereichen MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – gesucht.
Mit Initiativen wie der MINT-Girls Challenge will das BMAW gemeinsam mit dem BKA (Frauen) und der Industriellenvereinigung die Teilhabe und Sichtbarkeit von Mädchen und jungen Frauen in Zukunftsbranchen, vor allem in MINT Bereichen, stärken und damit alte Rollenbilder und Stereotype aufbrechen. Zielgruppe sind Mädchen und junge Frauen zwischen drei und 19 Jahren. Langfristiges Ziel ist es dem Fachkräftemangel am Wirtschaftsstandort Österreich entgegenzuwirken, sowie auch mittel- bis langfristig den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Durch Bemühungen auf allen Ebenen soll mehr Gender Diversität – intern und extern – erzielt werden. Die MINT-Girls Challenge wurde auch im Jahr 2022 fortgesetzt und startete mit einem Kick-Off am 06.10.2022. Eine Auswahl der Preisträgerinnen der Auszeichnungen erfolgte durch eine Fachjury im März 2023. Am 26. April 2023 wurden je drei Gewinnerprojekte pro Altersstufe bekannt gegeben und ausgezeichnet.

Die Projekte des BMAW leisten einen wesentlichen Beitrag zum SDG-Unterziel 5.5. „Die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen“.