Das Bürgerinnen- und Bürgerservice des Bundeskanzleramts verzeichnete 2024 infolge der andauernden Krisen (insbesondere Teuerungswelle, Kriege in der Ukraine und in Israel), der Wahlen zum Nationalrat und zum Europäischen Parlament sowie dem daraus resultierenden erhöhten politischen Interesse der Bevölkerung ein hohes Niveau an Anfragen (23.768). Es ist somit festzuhalten, dass sich die Anfragen im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben (2023: 18.956). Dennoch fielen weniger Anfragen an als in den ersten beiden Jahren der COVID-19-Pandemie (2020 mit rund 44.000 Anfragen und 2021 mit rund 40.000 Anfragen). Dank des sehr gut eingespielten Teams und der verbesserten organisatorischen und kommunikativen Prozesse der Abteilung konnten die Anfragen zu einem überwiegenden Anteil rasch und effizient beantwortet werden (98 % innerhalb von fünf Werktagen). Die effizient gestalteten Arbeitsprozesse des Bürgerinnen- und Bürgerservice manifestieren sich auch im überplanmäßig erreichten Indikator zur Maßnahme 2 des Globalbudgets 10.01: Im Jahr 2024 wurden 2.263 Anfragen pro vollbeschäftigte Person beantwortet.
Bis zum Jahr 2023 traten Verzögerungen in der Anbindung des Landeslehrpersonals an das IT-Personalmanagement des Bundes auf. Diese waren auf Personalengpässen in einzelnen Bildungsdirektionen und Ländern zurückzuführen. Daher wurde die Anbindung einiger Bildungsdirektionen innerhalb des Projekts verschoben. Im Jahr 2024 war es möglich, die Anbindung des Landeslehrpersonals und die dafür erforderliche Migration von Personaldaten (Maßnahme 1 des Globalbudgets 10.01) komplett abzuschließen.
Im Bereich des Österreichischen Staatsarchivs (ÖStA) wurde 2024 eine im Jahresvergleich steigende Zufriedenheit mit den digitalen Leistungen und Services aufseiten der Forscherinnen und Forscher verzeichnet. Diese positive Entwicklung bei der Wirkungszielkennzahl 10.1.3 wird auf die verbesserte Beschlagwortung im elektronischen Archivinformationssystems (AIS) zurückzuführen sein, welche eindeutigere Suchergebnisse ermöglicht. Nach Maßgabe budgetärer Mittel und personeller Ressourcen wird das ÖStA den Digitalisierungsschwerpunkt weiterhin forcieren. Laufend werden besonders nachgefragte und besonders fragile Bestände digitalisiert, um diese für die interessierte Öffentlichkeit online verfügbar zu machen und für die Nachwelt zu erhalten. Im Jahr 2024 wurden anstelle der angestrebten 411.000 Datensätze tatsächlich 282.935 online bereitgestellt (Indikator zur Maßnahme 3 des Globalbudgets 10.01). Die Differenz ist nach Einschätzung des ÖStA darauf zurückzuführen, dass die für 2024 angestrebte hohe Outputzahl zwar in den COVID-19-Pandemiejahren infolge des eingeschränkten Forschungsbetriebs realisiert werden konnte, aber nicht in einem Jahr mit vollumfänglichem Dienstleistungs- und Forschungsangebot.
Im Jahr 2024 ist das Interesse an den Forschungsmikrodaten, welche die Statistik Austria über das Austrian Micro Data Center (AMDC) zur Verfügung stellte, weiter gestiegen. Die Anzahl akkreditierter Forschungseinrichtungen ist von 53 (2023) auf 64 (2024) gestiegen. Die Steigerung der Nachfrage ist einerseits auf Promotionsmaßnahmen sowohl auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene zurückzuführen. Andererseits ist auch das Angebot an Mikrodatensätzen erweitert worden, was eine breitere Nutzung des AMDC ermöglichte. Die Anzahl der verfügbaren Mikrodatensätze hat sich von 99 (2023) auf 132 (2024) erhöht.
Die Wiener Zeitung GmbH übertraf in der erstmaligen Zufriedenheitsmessung betreffend die elektronische Verlautbarungs- und Informationsplattform (EVI) im Jahr 2024 ihren angestrebten Zielzustand: statt dem angestrebten Zufriedenheitsanteil von 65 % wurden 84 % erreicht. Nach Einschätzung der Wiener Zeitung GmbH ist das erfreuliche Ergebnis vor allem auf die userzentrierte Weiterentwicklung und die optimale Servicierung aller Zielgruppen der Plattform zurückzuführen.
Der Erfolg der zum Wirkungsziel 1 beitragenden Maßnahmen 1 bis 3 des Globalbudgets 10.01 (einmal „überplanmäßig erreicht“, einmal „zur Gänze erreicht“ und einmal „überwiegend erreicht“) sowie die Ergebnisse bei den Wirkungszielkennzahlen (viermal „überplanmäßig erreicht“ und einmal „zur Gänze erreicht“) führen zu einer Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels mit „zur Gänze erreicht“.
Abgesehen von den oben beschriebenen Ergebnissen entlang der Wirkangaben trugen im Jahr 2024 folgende Leistungen des Bundeskanzleramts und Ereignisse zur positiven Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels 1 bei:
Das Bundeskanzleramt informierte – zum Teil in Kooperation mit anderen Ministerien oder im Auftrag der Bundesregierung – umfassend die österreichische Bevölkerung mittels Schaltungen im Online-, Social Media- sowie Printbereich. Da die Informationswellen in Printmedien durch die Beauftragung der auflagenstärksten Medien (lt. Arbeitsgemeinschaft Media-Analysen und Österreichische Auflagenkontrolle) erfolgten, kann davon ausgegangen werden, dass mindestens 65 % der erwachsenen Bevölkerung erreicht wurden. Die Auszahlungen für Informationsmaßnahmen und Informationskampagnen beliefen sich auf rund 2,8 Mio. Euro. Die drei Auszahlungsstärksten hiervon waren: EP-Wahl (0,68 Mio. Euro), Kinderschutz und Kinderrechte (0,52 Mio. Euro), Gewalt gegen Frauen (0,48 Mio. Euro).
Was die vom Bundeskanzleramt betreute Anwendung „Bundesrecht konsolidiert“ des Rechtsinformationssystems des Bundes (RIS) anbelangt, so ergaben die Zugriffszahlen 2024 ein neues Höchstniveau von 4.652.652.104, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 4.212.255.835 Dokumentenzugriffe. Daraus kann geschlossen werden, dass die Anwendung aufgrund der vom Bundeskanzleramt rasch aktualisierten konsolidierten Fassungen der Gesetze und Verordnungen des Bundes (innerhalb von durchschnittlich rund drei Tagen ab Kundmachung im Bundesgesetzblatt) für die Bürgerinnen und Bürger von hohem Nutzen ist.