Das Wirkungsziel 4 „Verbesserung der Bedarfsorientierung im Bildungswesen“ wurde 2021 erstmalig in den Bundesvoranschlag aufgenommen und orientiert sich am Sustainable Development Goal 4.4, welches zum Ziel hat, bis 2030 die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen wesentlich zu erhöhen, die über die entsprechenden Qualifikationen einschließlich fachlicher und beruflicher Qualifikationen für eine Beschäftigung, eine menschenwürdige Arbeit und Unternehmertum verfügen. Das Wirkungsziel konnte 2023 überwiegend erreicht werden. Hintergrund des Wirkungsziels ist einerseits der Anspruch des Bildungsministeriums, das Bildungssystem nach den Bedarfen der Gesellschaft auszurichten und andererseits jungen Menschen eine zeitgemäße und anwendungsorientierte Ausbildung zu ermöglichen, die es ihnen gestattet, möglichst rasch am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So wird an einer Attraktivierung und am Ausbau von MINT- und IT Schwerpunkten an Schulstandorten gearbeitet. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen an höheren Lehranstalten und Kollegs lag 2023 bei 3369. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen hält sich auf konstant hohem Niveau, wobei nach der COVID-19-Pandemie ein leichter Rückgang in den Zahlen ablesbar ist, der mit den wieder gestiegenen Arbeitsplatzangeboten und dem Fachkräftemangel in Verbindung steht. Eine Kollegoffensive zielt seit dem Schuljahr 2021/22 darauf ab, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen im Bereich der Elementarpädagogik kontinuierlich zu erhöhen, um genügend qualifizierte Fachkräfte für elementarpädagogische Einrichtungen für die Zukunft auszubilden. Diese Ausbildungsoffensive macht sich nun auch in der Zahl der Absolventinnen und Absolventen positiv bemerkbar. Der vorläufige Wert von 725 im Jahr 2023 ist der bisher höchste verzeichnete Wert an Kolleg-Absolventinnen und -Absolventen im Elementarpädagogikbereich. Der Lehrkräftemangel ist weiterhin eine der größten Herausforderungen im Bildungssystem. Der Rückgang bei den Absolventinnen und Absolventen von Lehramtsstudien im Vergleich zu den Vorjahren ist auf den Wegfall der noch angefallenen Abschlüsse in den Diplomstudien zurückzuführen. Dem Lehrkräftemangel entgegenwirken soll unter anderem die Ressortstrategie „Klasse Job“. Die Umsetzung von Quereinstiegsmodellen wird etwa durch den Hochschullehrgang „Quereinstieg Allgemeinbildung“ forciert und im Zuge von „Get Your Teacher“ wurde 2023 ein digitalisierter Rekrutierungsprozess für alle Bundes- und Pflichtschulen (ausgenommen Zentrallehranstalten/Praxisschulen) ausgerollt. Zentral für die Verbesserung der Bedarfsorientierung ist außerdem der Ausbau der schulischen Tagesbetreuung, der Eltern entlasten und Kinder fördern soll. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die eine schulische Tagesbetreuung in Anspruch nehmen, übertraf im Schuljahr 2022/23 den Zielwert und zeigt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorschuljahren. Auch im Pflegebereich steuert das BMBWF die Bedarfsorientierung an: Mit September 2023 erfolgte der Start der neuen Schulformen, der Höheren Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) sowie der Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung. Mit der Implementierung der neuen Schulformen wird ein Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs im Pflegebereich geleistet.