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WIRKUNGSZIEL

Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen

Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen

Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Zuständigkeit
Status Ziel-Erreichungsgrad
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Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Das Wirkungsziel 2 „Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen“ orientiert sich am Sustainable Development Goal 4.5, welches den Abbau von geschlechtsspezifischen Disparitäten in der Bildung und den gleichberechtigten Zugang zu Bildung generell in den Mittelpunkt rückt sowie am Ziel 5.5, welches auf die Sicherstellung der vollen und wirksamen Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben abzielt. Das Wirkungsziel konnte 2024 nur teilweise erreicht werden und aufgrund der Einführung von zwei neuen Indikatoren ist die Aussagekraft nur eingeschränkt gegeben. Die Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungssystem stellt eine kontinuierliche Anstrengung des Ressorts dar.
Zwei neue Indikatoren, die zum einen den Anteil der Schülerinnen, die in eine technische Schulausbildung (BMHS) übergetreten sind, sowie den Anteil der Schüler, die in eine Schulausbildung (BMHS) für den Bereich Bildung, Erziehung, Pflege, Soziales übergetreten sind, messen, weisen im BVA 2024 die „geschlechtsuntypischen“ Bildungswegentscheidungen aus. Da die Kennzahlen für den BVA 2024 neu entwickelt wurden, ist eine Erläuterung der Entwicklung über einen längeren Zeitverlauf nicht möglich. Allerdings wird damit gerechnet, dass durch die Fokussierung auf eine frühere Bildungswegentscheidung sowie durch eine systematische Verankerung geeigneter Maßnahmen im Bereich der schulischen Bildung die Indikatoren künftig moderat steigen werden. Auch über die Quote der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die einen Sek II-Abschluss erreichen, lassen sich aufgrund einer Neuberechnung der Kennzahl nur bedingt Schlussfolgerungen ziehen. Im Jahr 2023 lag der Wert bei 61,5 %, wobei angenommen wird, dass sich die Familienführung und die Ukrainekrise in den nächsten Jahren negativ auf den Indikator auswirken können. Mit Blick auf den Frauenanteil bei Leitungen von Bundesschulen konnte bis 2022 eine positive Entwicklung beobachtet werden. Im Jahr 2023 stagnierte der sonst bisher konstant steigende Frauenanteil bei Leitungen von Bundesschulen jedoch erstmals und 2024 gab es einen leichten Rückgang (2024: -1,0 %). Die langfristige Zunahme in den letzten Jahren des Frauenanteils ist unter anderem auf den steigenden Anteil an Frauen in den Vorqualifizierungslehrgängen zurückzuführen. Allerdings ist die Mehrfachbelastung von Frauen noch immer ein wesentlicher Punkt, warum Frauen von Führungspositionen absehen und weshalb Maßnahmen zur Unterstützung erarbeitet werden. Der Wert der Reduktion des Anteils der Kinder, die einen spezifischen Sprachförderbedarf am Ende des Besuchs von elementarpädagogischen Einrichtungen aufweisen, sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,5 Prozentpunkte auf einen Wert von 18,0 %. Der Zielwert von 30 % konnte zwar nicht erreicht werden, dennoch lässt sich positiv festhalten, dass sich von den Fluchtbewegungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise, welche ihren Niederschlag auch in den elementarpädagogischen Einrichtungen durch eine vermehrte Aufnahme zusätzlicher Kinder fand, keine negative Tendenz auf die Effizienz der Fördermaßnahmen im Bereich der frühen sprachlichen Forderung ableiten lässt.

Zum Ausbau der Bildungsgerechtigkeit in Österreich, soll unter anderem die Globalbudgetmaßnahme zur Stärkung der Grundkompetenzen und Kulturtechniken beitragen, die die Intensivierung der Förderung der Schülerinnen und Schüler an Schulen in den Fokus stellt. Das Pilotprogramm „100 Schulen – 1000 Chancen“ unterstreicht dieses Vorhaben, in dem Schulen, die aufgrund ihres Einzugsgebiets und ihrer sozialen Zusammensetzung vor besonderen Herausforderungen stehen, gezielt und stärker bedarfsorientiert unterstützt werden können. Die Schulen erhalten auf Grundlage einer Ist-Stands- und Bedarfsanalyse Unterstützungspakete in Form von zusätzlichem Personal und Sachmitteln, mit denen sie Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Schulqualität umsetzen können. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs (Preissteigerungen, Lieferengpässe) führten zu Verzögerungen bei der Beschaffung im Bereich der Sachmittel und aufgrund des Lehr- und Fachkräftemangels ist die Besetzung der Stellen (Lehrpersonal, psychosoziales Unterstützungspersonal) überwiegend, jedoch nicht vollständig möglich, weshalb das Pilotprogramm bis Ende des Schuljahres 2024/25 verlängert wurde. Ebenso wird ein Schwerpunkt auf Geschlechtergerechtigkeit und Diversitätsförderung gelegt. Eine zentrale Maßnahme ist die Einrichtung einer Fachstelle für Gender- und Diversitätskompetenz an den Pädagogischen Hochschulen. Im Jahr 2024 wurden dafür Ansprechpersonen an den Fachstellen der Hochschulen benannt, die bereits an Vernetzungsangeboten teilgenommen haben. Zudem wurde im Frühjahr eine Metastudie zum Thema „Männer in pädagogischen Berufen“ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Herbst im Rahmen eines ressortinternen Workshops vorgestellt. Darauf aufbauend wurden Empfehlungen erarbeitet, die als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen sollen. Zentral für die Förderung der Chancengerechtigkeit sind auch Investitionen in die Erwachsenenbildung. Die Zahl der Abschlüsse „Alphabetisierung und Deutschkurse“ im Rahmen der Basisbildung entwickelt sich entsprechend der Ziele des Förderprogramms Level Up – Erwachsenenbildung. In den Jahren 2021 bis 2023 konnten aufgrund des zusätzlichen EU-Programms REACT-EU als Maßnahme gegen die Corona-Auswirkungen mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als bisher erreicht werden. Die Ergebnisse 2024 liegen im Trend und erfüllen das anvisierte Ziel überplanmäßig.