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WIRKUNGSZIEL

Hebung des tertiären Bildungsniveaus

2022
Wirkungsziel überwiegend erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Durch eine Steigerung der Anzahl von hochschulischen Abschlüssen (31.1.1) soll dem Bedarf der Gesellschaft nach Höherqualifizierung entsprochen werden, als Beitrag zur Erhaltung des volkswirtschaftlichen Niveaus und des sozialen Wohlstands sowie zur Sicherstellung eines nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt.
An den österreichischen Hochschulen soll die Zahl der Studienabschlüsse von über 57.000 (2021/2022) auf rund 64.600 pro Studienjahr im Jahr 2030 gesteigert werden. Dabei tragen die Fachhochschulen mit einem Anteil von nahezu 30% an allen Abschlüssen eines Studienjahres verstärkt zum Ausbau der Wissensgesellschaft bei. Das setzt geeignete Maßnahmen voraus, die insbesondere die „Weiterentwicklung und Umsetzung einer umfassenden Hochschulplanung, die Fortführung der kapazitätsorientierten Universitätsfinanzierung sowie die Begleitung der Universitäten bei der Umsetzung der Leistungsvereinbarungen und die Fortsetzung des Ausbaus des Fachhochschulbereichs“ betreffen. Daher wurden auch in den aktuellen Leistungsvereinbarungen (Periode 2022 – 2024) mit den Universitäten entsprechende Zielwertfestlegungen zur Erhöhung der Studienabschlüsse verankert. Inhaltliche Schwerpunkte umfassen insbesondere die Steigerung der Prüfungsaktivität, die Verbesserung der Betreuungsverhältnisse durch mehr Personal, als auch eine gezielte Steigerung von Studienabschlüssen im MINT-Fokusbereich. Auch im zweiten großen tertiären Bildungsbereich, dem FH-Sektor, wurde eine weitere kontinuierliche Ausweitung der bundesgeförderten FH-Anfängerstudienplätze in den quantitativen Planungsvorgaben des FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplanes 2023/24–2025/26 berücksichtigt. Geplant ist, dass in diesen drei Jahren insgesamt 1.050 neue bundesfinanzierte Anfänger/innenplätze dazukommen. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen MINT (Technik- und Ingenieurwissenschaften sowie in der Informatik), Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Der Ausbau trägt damit maßgeblich dazu bei, dass die Ziele der FTI-Strategie 2030 tatsächlich erreicht werden können. Diese sieht vor, dass bis 2030 die Zahl der MINT-Abschlüsse insgesamt um 20% gesteigert und dass der Frauenanteil unter den Graduierten in technischen Fächern um 5% erhöht wird.
Ähnlich wie bei den Studienabschlüssen beleuchtet auch die Tertiärquote (31.1.2) das heimische Bildungsniveau und wird daher auch als Indikator zur Messung der nationalen Entwicklung des SDG-Unterziels 4.3 (Bis 2030 den gleichberechtigten Zugang aller Frauen und Männer zu einer erschwinglichen und hochwertigen fachlichen, beruflichen und tertiären Bildung einschließlich universitärer Bildung gewährleisten) herangezogen. In diesem Sinne trägt das Wirkungsziel 1 auch zu den Kernelementen der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung bei. Der OECD-Auswertung „Bildung auf einen Blick 2022“ zufolge, konnte Österreich in den letzten 10 Jahren die tertiären Bildungsabschlüsse sukzessive erhöhen, kommt aber in diesem Ranking dennoch hinter dem OECD-Durschnitt sowie EU-Durschnitt zu liegen: Im Jahresdurchschnitt 2021 lag die Tertiärquote der 25 bis 34jährigen in Österreich bei 42,4%, 4,5 Prozentpunkte hinter dem OECD-Durchschnitt und 3,5 Prozentpunkte hinter dem EU-Durchschnitt (OECD 46,9%, EU 45,9%).
Ein integrativer Zugang und eine breitere Teilhabe an der Hochschulbildung unter Berücksichtigung sozioökonomischer und bildungsbiografischer Merkmale sind wesentliche Zielsetzungen des BMBWF, die im Strategiepapier „Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung“ festgelegt wurden. Ein wesentliches Steuerungsinstrument dahingehend ist unter anderem die Studienbeihilfe (31.1.3), die natürlich eine gewisse Mindesthöhe haben muss. Mit der StudFG-Novelle 2022, welche am 1. September 2022 in Kraft getreten ist, wurden die Beihilfenhöchstsätze und Einkommensgrenzen neuerlich um 9-12% angehoben. Dadurch ist mit einem weiteren Anstieg der durchschnittlichen Beihilfenhöhe ab dem Studienjahr 2022/23 zu rechnen. Eine wichtige Anlaufstelle für Studierende ist auch die Psychologische Studierendenberatung (PSB), denn sie unterstützt bei Wahl und Beginn des Studiums und hilft bei der Bewältigung studentischer und persönlicher Probleme. Das Beratungsangebot der PSB ist somit breit gefächert an insgesamt sechs Beratungsstellen in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt.
Auch die Rekrutierungsquote (31.1.5) beleuchtet die soziale Dimension des Wirkungsziels, wobei hier eher eine systemische Betrachtungsweise herangezogen wird. Die Hochschulpolitik setzt strategische Schritte, um eine Verbesserung der Durchmischung, auch an bzw. nach der Schnittstelle „Schule – Hochschule“ zu fördern. Daher ist eine möglichst breite Verankerung des Bewusstseins für Wissenschaft und Forschung in der Bevölkerung wichtig, insbesondere auch schon bei Kindern und Jugendlichen, dadurch werden tertiäre Bildungskarrieren wahrscheinlicher gemacht und so der akademische Nachwuchs von klein auf gefördert. Beispielsweise unterstützt das BMBWF mit dem Förderprogramm „Kinder- und Jugenduniversitäten“ die Durchführung von Wissenschaftsvermittlungsangeboten für Kinder und Jugendliche an Universitäten und Forschungseinrichtungen quer durch Österreich mit dem Ziel möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen, unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund der Eltern. Die Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie ist daher ein zentrales Anliegen des BMBWF, das konsequent daran arbeitet, die im Jahr 2022 entwickelte Ressortstrategie „TruSD: 10-Punkte-Programm zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie in Österreich“ Schritt für Schritt umzusetzen.