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WIRKUNGSZIEL

Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen

Verbesserung Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen

2022
Wirkungsziel teilweise erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Zuständigkeit
Status Ziel-Erreichungsgrad
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Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Das Wirkungsziel „Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen“ orientiert sich am Sustainable Development Goal 4.5, welches den Abbau von geschlechtsspezifischen Disparitäten in der Bildung und den gleichberechtigten Zugang zu Bildung generell in den Mittelpunkt rückt sowie am Ziel 5.5, welches auf die Sicherstellung der vollen und wirksamen Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben abzielt. Das Wirkungsziel konnte 2022 teilweise erreicht werden.
Die Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungssystem stellt eine kontinuierliche Anstrengung des Ressorts dar, die im Jahr 2022 weiter vorangetrieben werden konnte. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern in geschlechtsuntypischen Schulformen ist im Schuljahr 2021/22 auf 12,2% gestiegen. Der Zielwert wurde somit überplanmäßig erfüllt (+ 1%). Dies ist insbesondere auf den hohen Anstieg an Schülern in diesen Schulformen mit 2,4% zurückzuführen. Aber auch der Anteil an Schülerinnen ist mit 10,1% im Vergleich zum Jahr 2021 wieder gestiegen (+ 0,6%). Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass insbesondere in den Bundesländern Tirol und Vorarlberg im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung des Anteils an Schülerinnen und Schülern in geschlechtsuntypischen Schulformen erzielt werden konnte (jeweils um rd. 1,3%). Der Frauenanteil bei Leitungen von Bundesschulen konnte auch 2022 kontinuierlich gehoben werden, von 43,6% im Vorjahr auf 44,4% im Jahr 2022. Die Zunahme des Frauenanteils ist unter anderem auf den steigenden Anteil an Frauen in den Vorqualifizierungslehrgängen zurückzuführen. Auch die Pensionierung von Männern in Schulleitungspositionen trägt zu einem Anstieg des Indikators bei.
Im Bereich der Chancengerechtigkeit konnten die Erwartungswerte hinsichtlich der Quote der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die einen Sekundarstufe II-Abschluss erreichen, nicht erreicht werden. Aufgrund von Nachmeldungen von Abschlüssen der Sekundarstufe II für Personen der ersten Migrationsgeneration wurde das Bildungsstandregister 2023 ergänzt, wodurch sich eine Änderung der bestehenden Zeitreihe des Indikators ergibt und dadurch die aktuellen Kennzahlen schwer vergleichbar sind. Seit der Zuwanderungsbewegung in den Jahren 2015 und 2016 entwickelt sich der Indikator rückläufig, allerdings ist gerade bei jungen Erwachsenen der 2. Generation sowohl bei Frauen als auch bei Männern ein relativer Zuwachs an Abschlüssen in der Sekundarstufe II festzustellen. Der Wert der Reduktion des Anteils der Kinder, die einen spezifischen Sprachförderbedarf am Ende des Besuchs von elementarpädagogischen Einrichtungen aufweisen, konnte innerhalb des Kindergartenjahres 2021/22 um 22,4% gesenkt werden. Der Zielwert von 30% konnte jedoch aufgrund der Auswirkungen im Rahmen der Pandemie und der damit einhergehenden nicht durchgängig bewerkstelligten Sprachförderung und Anwesenheit der Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen nicht erreicht werden.
Um die Bildungsgerechtigkeit in Österreich auszubauen, wurde unter anderem eine Globalbudgetmaßnahme zur Stärkung der Grundkompetenzen und Kulturtechniken gesetzt, die die Intensivierung der Förderung der Schülerinnen und Schüler an Schulen in den Fokus stellt. Die Umsetzung des Pilotprogramms „100 Schulen – 1000 Chancen“ unterstreicht dieses Vorhaben. Die Schulen erhalten momentan schrittweise Ressourcen (zusätzliches Personal seit März 2022, Sachmittel und externe Dienstleistungen seit Herbst 2022), um Maßnahmen zur Verbesserung der Schulqualität zu setzen. Um die Wirksamkeit der Schulentwicklungsmaßnahmen beobachten und evaluieren zu können (Universität Wien), wurde das Pilotprogramm um ein Jahr (bis 2024) verlängert.
Die durch die COVID-19 Pandemie eventuell verursachten Lernrückstände und ein damit möglicherweise einhergehender Abfall des Leistungs- und Bildungsniveaus werden in aktuellen Maßnahmen des BMBWF weiterhin berücksichtigt. So wurde das Förderstundenpaket für die Schulen bis Ende des Sommersemesters 2022 verlängert. Die Sommerschule ist fixer Bestandteil des Schulsystems, um Lernrückstände auszugleichen und Unterstützung für lernschwache Kinder in den letzten beiden Ferienwochen zu bieten. Die Deutschförderung wird ab dem Schuljahr 2023/24 mit einem 10-Millionen-Paket finanziell aufgestockt. Außerdem wird auch stetig an der Weiterentwicklung der Angebote im Bereich der Erwachsenenbildung gearbeitet, um auch das Nachholen von Bildungsabschlüssen zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu leisten.