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WIRKUNGSZIEL

Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes

Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes

2022
Wirkungsziel überplanmäßig erreicht

Kennzahlen

Wirkungsziele werden durch die Festlegung von Kennzahlen beurteilbar gemacht und durch Zielwerte näher bestimmt. Bei den Kennzahlen handelt es sich um quantitative Messgrößen, die direkt oder indirekt Auskunft über die Erreichung eines Wirkungsziels geben.


Maßnahmen

Zur Erreichung der gesetzten Wirkungsziele werden konkrete Maßnahmen eingesetzt.

Unter einer Maßnahme wird ein bestimmtes Bündel an Tätigkeiten verstanden, das durch die Mitarbeiter:innen des Ressorts beziehungsweise durch vom Ressort beauftragte Stellen erbracht wird. Bei den Maßnahmen kann es sich um Vorhaben, Aktivitäten und Projekte handeln, die auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sind. Ebenso können aber auch die Kernleistungen eines Ressorts dargestellt werden.


Zuständigkeit
Status Ziel-Erreichungsgrad

Erstellung und Weiterentwicklung von Berufsbildern und Entwicklung von Instrumentarien zur Unterstützung für die Unternehmen bei der Lehrlingsausbildung sowie Förderung der Aufhebung der geschlechtsspezifischen Segregation des Lehrstellenmarktes.

Stärkung und Sicherung des Wirtschaftsstandortes und Arbeitsstandortes durch gezielten Einsatz von qualitäts- und quantitätsorientierten Instrumentarien der Austrian Business Agency (ABA).

Lancierung von Unterstützungsmaßnahmen in von Frauen unterrepräsentierten Bereichen.

Bereitstellung aktueller und flächendeckender Geobasisdaten für das gesamte Bundesgebiet und Abgabe in elektronischen Abgabesystemen gemäß den Anforderungen des E-Government und der EU.

Bereithaltung und Weiterentwicklung der österreichischen Messtechnikinfrastruktur und Sicherstellung der internationalen Anerkennung und Gleichwertigkeit.

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Gesamtbeurteilung des Wirkungsziels und der Umfeldentwicklungen

Die Zahl der Lehrlinge ist ein Indikator für Investitionen in Humanressourcen. Insbesondere aufgrund der demografischen Entwicklung (tendenziell sinkende Zahl der 15-Jährigen seit 2007) wurde es für Unternehmen zunehmend schwieriger, Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung zu gewinnen. Zusätzlich zeigt sich auch ein regionales Skills-Ungleichgewicht. In den westlichen Bundesländern, wo die Lehrlingsausbildung traditionell stärker verankert ist als insbesondere in Wien, können offene Lehrstellen teilweise nicht besetzt werden. Allerdings zeigt sich, dass sich der Lehrstellenmarkt nach der COVID-19 Pandemie wieder deutlich erholt hat. Demzufolge gibt es in allen Bundesländern einen Überhang an beim AMS gemeldeten Lehrstellen (sofort und nicht sofort verfügbare) außer in Wien. 2022 waren im Jahresdurchschnitt um 10.907 mehr sofort und nicht sofort verfügbare offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende beim AMS gemeldet. Die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr (Lehranfänger/innen) in Ausbildungsbetrieben stieg 2021 gegenüber 2020 um +4,6 % und 2022 gegenüber 2021 um 8,5 % an und lag mit rd. 32.000 Lehranfänger/innen über dem Niveau von 2013 (rd. 31.300). Dieser positive Trend hat sich auch im 1. Quartal 2023 fortgesetzt (jew. gegenüber Vorjahresmonat: Jänner 2023: +7,2 %, Februar 2023: +6,4 %, März 2023: +5,7 %).
Daher werden die Maßnahmen und Aktivitäten, die schon in der Vergangenheit dazu beigetragen haben, dass die Lehre ein attraktiver Ausbildungsweg für die Jugendlichen ist, fortgeführt. Zum Beispiel werden derzeit noch zum Teil unterrepräsentierte Gruppen (z.B.: Jugendliche mit Migrationshintergrund, Frauen in untypischen Berufen, ältere Personen sowie Personen mit AHS Matura) durch verschiedene Maßnahmen und Angebote, wie Förderung von Projekten zur Integration in die Lehre oder Projekte zur Unterstützung von Frauen in untypischen Lehrberufen sowie für Maturant/innen im Rahmen des Ausbildungsmodells „Duale Akademie“, gezielt angesprochen und unterstützt. Darüber hinaus wird der Prozess der Lehrberufsentwicklung unter Einbeziehung von Expert/innen der Unternehmen und der Arbeitnehmer/innenvertretungen fortgeführt, um insbesondere die Berufsbilder kompetenzorientiert und zukunftsfit zu gestalten und um die Lehre attraktiver für Unternehmen, Jugendliche und (junge) Erwachsene zu machen. Weiters wird durch die gesetzliche Grundlage für die „Höhere berufliche Bildung“, die voraussichtlich im Jahr 2024 in Kraft treten wird, ein weiterer wichtiger Schritt für die Attraktivität der Lehre gesetzt werden. Im Allgemeinen bleibt die Lehre quantitativ der bedeutendste Ausbildungsweg auf Ebene der 10. Schulstufe (Schuljahr 2021/2022: 35,7 % der Schüler/innen) und behält damit ihren Stellenwert für die Ausbildung von Fachkräften in Österreich. Die Entwicklung der Lehre insgesamt wird insbesondere auch durch die einzelnen Kennzahlen der Globalbudget-Maßnahme „Erstellung und Weiterentwicklung von Berufsbildern und Entwicklung von Instrumentarien zur Unterstützung für die Unternehmen bei der Lehrlingsausbildung sowie Förderung der Aufhebung der geschlechtsspezifischen Segregation des Lehrstellenmarktes“ dargestellt. So zeigt sich auch beim Demographie-abhängigen Indikator (Anteil der Lehrlinge im 1. Lehrjahr in Ausbildungsbetrieben am Altersjahrgang der 15-jährigen) sowie bezogen auf die Arbeitsmarktrelevanz (z.B. Arbeitslosenquote von Lehrabsolvent/innen) eine positive Entwicklung.

Die staatliche Standortagentur Austrian Business Agency (ABA) unterstützt internationale Investoren bei ihren Betriebsansiedlungen und -erweiterungen in Österreich und österreichische Unternehmen bei der Kontaktaufnahme mit internationalen Fachkräften.
Trotz des schwierigen internationalen Umfelds (COVID-19, Ukrainekrieg, Energiekrise) konnte die ABA im Jahr 2022 im Geschäftsfeld „INVEST in AUSTRIA“ 358 neue internationale Unternehmen bei der Ansiedlung oder Expansion in Österreich betreuen. Die ursprüngliche Annahme über die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds, dass der Rückgang von FDI weltweit auch Österreich stärker treffen wird, ist nicht in dem vermuteten Ausmaß eingetroffen. Zudem konnte durch eine erfolgreiche rasche Umsetzung der neuen qualitativ orientierten Strategie in der ABA das Ergebnis dennoch auf ein derartig hohes Niveau gebracht werden.
Die Unternehmen investierten insgesamt 490 Millionen Euro und schufen damit 2.893 neue Arbeitsplätze. Der Anteil jener Unternehmen, die eine besonders hohe Wertschöpfung nach Österreich bringen (High Value-Added Projekte), konnte bereits im 2. Jahr in Folge von 21 % im Jahr 2021 (2020: 14 %) auf 21,5 % im Jahr 2022 leicht erhöht werden.
Die Qualitätsorientierung der ABA zeigt sich auch in der Branchenstruktur der angesiedelten Unternehmen. IT/Telekom/Software blieb mit 80 Unternehmen (2021: 72) bereits zum 7. Mal die stärkste Branche, gefolgt von wirtschaftsnahen Dienstleistungen (55; 2021: 57). Life Science gewinnt weiter an Bedeutung und ist mittlerweile mit 21 Unternehmen bereits die viertwichtigste Sparte.
Von den angesiedelten Unternehmen betreiben bereits 44 (2021: 39) Forschung und Entwicklung in Österreich und 17 (2021: 27) Produktion.

46 internationale Startups und Scaleups zeigen zudem den klaren Trend in Richtung Innovation. Die Zahl der Startups-Ansiedlungen hat sich damit seit 2020 verdreifacht, die führenden Branchen dabei sind 2022 IKT (26) und Life Science (7).
Es wurden 567 neue Unternehmen mit einem konkreten Ansiedlungsinteresse akquiriert. Die Projekte kamen aus 60 verschiedenen Ländern. Mit 32 % der realisierten Projekte bleibt Deutschland weiterhin stabil das wichtigste Herkunftsland, gefolgt von Italien mit 10 % und der Schweiz mit 8 %. Wenn man den CEE/SEE-Raum (mittel- und osteuropäische Staaten) gesamt betrachtet, so kamen ca. 23 % der Projekte aus diesem Raum.
2022 wurde die Umsetzung der stärker qualitätsorientieren Neuausrichtung der ABA als Standortagentur konsequent weitergeführt. „WORK in AUSTRIA“ wurde weiter ausgebaut und erfolgreich bei den Zielgruppen (österreichische Unternehmen und internationale Fachkräfte) etabliert. Die Services für heimische Unternehmen und internationale Fachkräfte sowie die Synergien mit ABA–INVEST und FILM in AUSTRIA wurden weiter ausgebaut. Kooperationen mit Stakeholdern (insbesondere WKO-Außenwirtschaftscenter, AMS, Landesagenturen, Verbänden, Rechtsanwaltskanzleien OEAD, Personalvermittler) wurden ebenfalls vertieft bzw. in Kooperationsvereinbarungen weiter ausgebaut.
Im Geschäftsfeld „WORK in AUSTRIA“ konnte die ABA im Jahr 2022 durch die Teilnahme an virtuellen Veranstaltungen, dem Einsatz von digitalen Services (insbesondere der Online Relocation-Infoplattform, Ausbau des Online-Jobportals für internationale Fachkräfte) und den Aktivitäten in den zusätzlichen Zielmärkten 5.366 qualifizierte Fachkraftkontakte aus den Zielländern generieren.
Weiters führte die Bewerbung von WORK in AUSTRIA und die Reform der RWR-Karte zu einem neuerlichen Anstieg dieser Beratungen und konnten im Jahr 2022 bereits 1.642 Beratungen (2021: 474) durchgeführt werden. Zielsetzung ist die persönliche und kostenfreie Beratung für Fachkräfte und deren Familienangehörige sowie für heimische Unternehmen, welche die Beschäftigung internationaler Fachkräfte planen.

Das Wirkungsziel „Erhöhung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 und insbesondere zu den SDG-Unterzielen 4.4, 8.2 und 9.2.
Die Anstrengungen im Rahmen der Tätigkeiten der ABA leisten einen Beitrag zu den SDG-Unterzielen 8.2 „Eine höhere wirtschaftliche Produktivität durch Diversifizierung, technologische Modernisierung und Innovation erreichen, einschließlich durch Konzentration auf mit hoher Wertschöpfung verbundene und arbeitsintensive Sektoren“ und 9.2 „Eine breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und bis 2030 den Anteil der Industrie an der Beschäftigung und am Bruttoinlandsprodukt entsprechend den nationalen Gegebenheiten erheblich steigern und den Anteil in den am wenigsten entwickelten Ländern verdoppeln“. Die Unterstützungsleistungen bei Ansiedlungsprojekten und Aftercare-/Erweiterungsprojekten hilft dabei, Wertschöpfungsketten in Österreich zu schließen, wodurch mehr Wertschöpfung im Land generiert werden kann, zumal durch die strategische Neuausrichtung der ABA der Fokus auf High Value-Added Projekten liegt.